Willkommen

auf den Internetseiten der Leichtathletikabteilung des

Postsportverein Gütersloh von 1951 e.V.

Wir freuen uns über deinen Besuch auf unserer Homepage. Wir möchten dir hier unseren Verein vorstellen und dir "laufend" aktuelle Informationen rund um das Vereinsgeschehen bieten.


Nieselregen, knöcheltiefer Schlamm, der Dreck klebt an den Laufschuhen - absolut schweres Geläuft! Jetzt noch die beiden kleinen Anstiege hoch, dann bin ich endlich da. Mann, ist das hier rutschig!

So, geschafft, endlich oben! Und das war erst der Weg zur Anmeldung.

Ich stehe auf dem Sportplatz in Kollerbeck, es ist Sonntagmorgen, 09:30 und bis zum Start des 21. Köterberglaufs sind es noch 15 Minuten. Es ist wie jedes Jahr: Ich komme fast zu spät (diesmal hat mir eine Umleitung das komfortable Zeitpolster geklaut), alles ist fürchterlich knapp und das Wetter ist, nun ja, fordernd. Nach der Anmeldung in die Schlange vor der Toilette eingereiht, auf dem Topf gewesen, in die Startaufstellung und unmittelbar danach fällt der Startschuss – keine Sekunde zum Verschnaufen gehabt.

Entgegen den vorherigen Jahren starten wir nicht mit Blick auf den Köterberg, sondern haben ihn zunächst im Rücken und laufen auf einer recht steilen Rampe hinunter nach Kollerbeck. Das Sturmtief Friederike hat auch im Lipperland gewütet und so musste die Strecke angepasst werden. Auf der Homepage stand etwas von einer Längendifferenz von ca. 100m, was ja nicht sonderlich spektakulär klingt; es sei aber nur soviel verraten, dass dies nur ein Teil der Wahrheit war. Ein kleiner, unbedeutender Teil, quasi eine Petitesse. Die ganze Wahrheit war auf dem Weg durch Kollerbeck noch nicht zu erahnen.

Weiter ging es auf teils bekannten, teils (noch) unbekannten Wegen in Richtung Köterberg, wobei die Wege eines gemeinsam hatten: Es ging fast immer mehr oder weniger leicht bergan. Bald verlassen uns die 5er und auch nicht allzuviel später laufen uns die Führenden der 13km-Runde entgegen. Schließlich kommt der Köterberg näher, ab und an kann man ihn durch die dichten Wolken, die den Gipfel umgeben, erkennen. Wir laufen rechts an ihm vorbei und beginnen mit einer leichten Umrundung, schrauben uns dabei aber immer mehr dem Gipfel entgegen. Mit einem scharfen Abzweig nach links laufen wir in den Wald, zunächst ein kurzes, steiles, rutschiges Stück bergab, dann auf einem gut laufbaren Forstweg leicht bergauf.

Der Weg wird bei Kilometer 9 eben und führt immer an der Bergflanke entlang, manchmal senkt er sich auch etwas ab. Die Bäume geben gelegentlich eine tolle Aussicht auf das Umland frei, die Luft riecht nach feuchtem Waldboden (wonach auch sonst, so mitten im Wald). Es macht jetzt so richtig Spaß! Aber, der erfahrene Köterbergläufer weiß, dass das noch nicht das Ende der Aufwärtspassage ist. Gut 2km geht es so gemächlich dahin und wiegt den Rookie in Sicherheit. Aber dann: links den Berg hoch, Haarnadelkurve links und weiter himmelwärts! Endlich treten wir aus dem Wald hinaus und die Strecke wird wieder fast eben. Dann: rechts den Berg hoch, Verpflegungsstelle, hier kommen uns die Führenden auf ihrem Lauf nach Hause entgegen, rechts ab und leicht bergauf, wieder an der Bergflanke entlang. Das wirklich Neue der Strecke kommt einen guten Kilometer weiter (wir sind jetzt etwa im 14. Kilometer): Steiler Stich links in den Wald, Trampelpfad, Wurzeln, Matsch.

So, jetzt haben wir den höchsten Punkt des Laufs, knapp unter dem Gipfel (ich schätze 30 Höhenmeter darunter). Im Gegensatz zu den Jahren zuvor kommen wir von oben in die Ortschaft Köterberg und laufen auch gleich wieder ansteigend hinaus. Immer an der Bergflanke entlang kommen wir wieder zu der Getränkestelle und sehen die armen Teufel, die das schwerste Stück noch vor sich haben, uns entgegen kommen.

Wir laufen steil hinunter und erreichen wieder den Forstweg. Das kurze, steile, rutschige Stück (wir erinnern uns?) wieder hinauf und dann die gleiche Strecke, die wir auch vom Hinweg kennen, wieder zurück. Es kommt die letzte Getränkestelle und die locker aus der Hüfte geschossene Information, dass wir jetzt 15km hinter uns und nur noch 5 vor uns hätten. Meine Uhr sagt 19! Wir sind 19km, fast 20 gelaufen, darauf bestehe ich! Und es sind auch keine 5km mehr, sondern noch etwa 4. Aber die führen wieder? Hinauf, richtig. Zwar nicht sehr steil, aber die Schenkel schreien „Aufhören!“. Auch das geht vorbei und ich komme in 2:23:00 ins Ziel, deutlich langsamer als die Jahre zuvor. Ein Blick auf das Runtastic zeigt, dass die Distanz tatsächlich etwa 100m länger ist – sie zeigt aber auch 100 Höhenmeter mehr als in den Jahren zuvor! Und somit erklärt sich auch die längere Zeit.

Duschen, umziehen (ein Erlebnis in der viel zu kleinen Kabine des Fußballplatzes), Mantaplatte essen, Radler dazu und noch etwas Klönschnack mit den Mitläufern. Alle fanden es toll (ich auch), alle wollen wieder kommen und der allergrößte Teil der Teilnehmer freut sich auf den Hermann.

Ich persönlich muss sagen: Auch wenn beim Hermann deutlich mehr Läufer unterwegs sind (7.000 gegen 122 auf der langen Distanz) und viel mehr Publikum an der Strecke (Zehntausende gegen fast 0), finde ich den Köterberglauf charmanter und mindestens genau so fordernd wie der 7km längere Hermann und ich hoffe, dass in den kommenden Jahren diese neue, schwere, schöne Strecke wieder angeboten wird. 

Sorry, Hermie old friend, you can’t beat the Köterberg! Aber in zwei Wochen kannst Du mich ja vom Gegenteil überzeugen. Los, trau Dich!