Samstag morgens 06:30, Gütersloh Hauptbahnhof, überall grüne Mützen. Grüne Mützen am Gütersloher Hauptbahnhof? Wenn das mal nicht bedeutet, dass der Post SV auf die Insel fährt, um am Syltlauf teilzunehmen.

Und richtig, es geht wieder los. Mit 20 "Mann" warteten wir auf den Zug Richtung Hannover. In Bielefeld stiegen noch zwei junge Leute - Anna und Tobias - zu uns, die die Reise mitmachen und uns anfeuern wollten. Und gerade Tobias erwies sich als ein echter Entertainer. Während der ganzen Fahrt hielt er uns bei Laune und brachte später sogar die 80-jährige Gerda im Zug zum Tanzen.

In Westerland angekommen wurde zunächst das Quartier bezogen und dann ging's zur Startkartenausgabe und zur Nudelparty. Wie immer war der Bär los! Die Insel zog unterhaltungstechnisch alle Register, es gab da Folklore- und Bauchtanzgruppen, für jeden Geschmack war was dabei. Ein abschließender Rundgang durch das Westerländer Kneipenwesen rundete den Abend ab und stimmte sowohl Läufer, als auch die Jubel-Crew auf den kommenden Tag ein.

Cut!

Nächster Morgen, Vorhang auf: Regen! Den hatte keiner bestellt, brauchte auch keiner. Heftiger Wind mit einzelnen Böen rundete das Schiet-Wetter ab und es versprach, ein feuchtes Vergnügen zu werden. Ein kurzer Hagelschauer kam einige Minuten vor dem Start noch dazu und steigerte die Motivation in ungeahnte Höhen.

Der Post SV trat beim Lauf sowohl mit vier Einzelläufern, als auch mit einer Staffel an. Nachdem uns Ecke Neckepen auf die Strecke geschickt hatte, kämpften sich die Läufer durch Regen und heftigen Wind dem Ziel entgegen. Zwar kam der Wind von hinten (was deutlich angenehmer war als wenn er ins Gesicht geblasen hätte), jedoch ist es ein Irrglaube, dass dann der Lauf viel leichter fällt. Auch wenn der Wind von hinten schiebt, kostet das Laufen doch Kraft und der "Heckantrieb" verleitet dazu, wesentlich schneller zu laufen, als man eigentlich möchte. Die Rechnung wird dann in der zweiten Hälfte präsentiert: Man hat überzogen und quält sich für den Rest des Weges. Im Gespräch mit einigen Läufern im Ziel zeigte sich, dass es vielen so ging. Und auch die Zeit des Siegers lag deutlich hinter den sonst gelaufenen Ergebnissen.

Zunächst führte die Strecke bis Westerland auf einem Fahrradweg entlang einer Bundesstraße. Nicht sehr abwechslungsreich, aber bei dem Wetter war das auch egal. Klatschnass ging es dann über die Promenade und: Stand da nicht Gerda am Wegesrand? Die Staffel wechselte an der Promenade zum zweiten Mal und so ging es weiter Richtung Kampen. Hinter Kampen lauerten die Sylter Berge und jetzt wurde es richtig schwer. Der Wind pfiff ordentlich und die Beine wurden schwer. Dann endlich die Querung der Bundesstraße und somit lagen die letzten drei Kilometer vor den Läufern. Und diese 300.000 Zentimeter wollen und wollen nicht enden!

    

Aber irgendwann kam dann doch der Knick nach links und es ging mit schnellen Schritten dem Ziel entgegen. Im Ziel warteten die Medaille, Bananen und heiße Brühe auf die erschöpften Sportler. Geschafft!

Nach einer heißen Dusche ging's zur Siegerehrung (Marie-Luise wurde Zweite in ihrer Altersklasse), dann zum Essen. Nach einigen kleinen Absackern war der Tag dann gelaufen (im wahrsten Sinne des Wortes).

Ein opulentes Frühstück im Cafe Wien bildete den Abschluss des Inselaufenthalts und es ging dann endlich wieder zurück - Syltlauf 2017 war Geschichte.

Nicht vergessen wollen wir aber, uns bei der "Reiseleitung" zu bedanken: Siggi, Du hast Dich wieder selbst übertroffen! Alles sauber geplant, organisiert und mit größtmöglicher Ruhe und Gelassenheit durchgezogen. Sauber!

 

Ergebnisse:

Marcus Stenzel 3:36:45 (leider verletzungsbedingt weit unter seinen Möglichkeiten)

Martin Thielemann 3:36:45

Marie-Luise Thielemann 3:07:49

Peter Schuchhardt 3:05:16

Die Staffel 3:19:33

In der (verstärkten) Staffel liefen Jasmin Rehpöhler, Uta Kratzsch, Jochen Schröder, Siggi Mörs, Annelie Czyrnick, Heike Teismann, Hansi Müller, Axel Gierhake, Sybille Heibel, Bettina Müller-Maiweg, Frank Rother


Unsere Staffel

Bilder von Siggi Mörs